Kameras für Langzeit-Zeitraffer

Wer hier fleißig mitliest ist schon mal über den Namen „Brinno“ gestoßen – die behaupten (ich übertreibe mal ein wenig) die beste Zeitrafferkamera überhaupt zu haben und wollten, dass ich sie teste. Wollten mir aber keine zur Verfügung stellen. Jahre später hab ich Depp nun eine gekauft obwohl sie immer noch nur 1080p („Full HD“) können wo jedes Smartphone 4k beherrscht. Klingt aber alles toll auf der Webseite des Herstellers und ein f 1,2 Objektiv, das es dazu gibt – das kann doch nicht so schlecht sein, oder?

Mit im Testfeld sind noch zwei Wildkameras die eigentlich mit Bewegungssensoren Tiere ablichten sollen aber auch ein Zeitrafferprogramm beinhalten. Wasserdicht, lange Laufzeit – klingt doch auch nicht verkehrt und zudem mit rund 100 Euro recht günstig. Die Brinno-Kombi mit Gehäuse und Objektiv schlägt mit dem 7-fachen zu Buche! Komplettiert wird das Ganze mit einer ebenfalls recht günstigen (rund 150 €) Zeitrafferkamera TL2300 die wie die Brinno auch nur 1920*1080 Pixel Auflösung hat und sozusagen als bekannte Referenz die GoPro Hero 9 black.

Long Story short:

Finger weg von Brinno, die GoPro taugt so langsam auch in der Nacht, die CTronic ist für momentan 100 € bei Amazon vielleicht so eine Art Geheimtip bei guten Lichtverhältnissen. Kann sie doch als „set it and forget it“ Lösung mit Tagesprogramm sowohl JPGs in ordentlicher Qualität und Auflösung (20 MP) schießen als auch automatisch ein Zeitraffervideo erstellen. Ideal für Leute die mal eben schnell was über ein paar Wochen zeitraffern möchten ohne sich mit tausenden Bildern rumzuschlagen.

Wegen der Brinno ist’s echt schade – das lichtstarke Objektiv das Freistellen von Objekten ermöglicht, die guten Einstellmöglichkeiten, durchdachtes Gehäuse und lange Laufzeit sind gute Voraussetzungen. Nur 1080p, keine Einzelbilder und absolut miserable Bildqualität disqualifizieren das Produkt nachhaltig.

Die lange Story mit Vergleichsvideos und hands on mit der CTronic auf La Gomera:

Nicht ganz vollständig aber eine Datenübersicht der Cams gibt noch als PDF.

Bezugsquellen / Werbung 🙂

  • Die CTronics gibt’s bei Amazon aktuell (Ende Februar ’22) für 100 statt 140 €: https://amzn.to/3H3gNL9
  • Für die TL2300 auf EBay suchen – da gibt’s zahlreiche Anbieter aus Asien
  • Brinno – wer mag bitte selbst suchen, da will ich wirklich niemand zum Kauf verleiten. Die Webseite: https://brinno.com

Ihr sucht noch einen Intervallauslöser? Den wirklich besten gibt’s hier: https://amzn.to/3cBAlJv – den LRTimelapse Pro Timer 3 von Gunther Wegner. Hier das Review dazu.

Zum umfangreichen Bearbeiten von Zeitraffer gibt’s auch nichts besseres als LRTimelapse – gerade in der Version 6 erschienen

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Review zum LRTimelapse Pro Timer 3

Keine topaktuelle News aber mit nun fast einem Jahr intensiver Nutzung umso belastbarer: Der Bericht zum LRTimelapse Pro Timer 3 von Gunther Wegner, der vor allem durch seine Software LRTimelapse – Goldstandard in Sachen Zeitraffer – bekannt ist.
Ich habe den Timer von Gunther kostenlos zum testen erhalten – ohne jede Erwartung was/wie/wo/wann damit zu machen – was ich erzähle, ist zu 100% meine ehrliche Meinung ohne was wegzulassen.

Das Ding ist nicht billig und man sollte sich schon regelmäßig Zeitraffer machen, damit die Ausgabe von 189 Euro (https://amzn.to/3cBAlJv – Amazon-Affiliatelink) zu rechtfertigen ist. Made in Germany, perfekt für Zeitrafferbedürfnisse entwickelt, etliche Alleinstellungsmerkmale gegenüber 0815-Auslösern verbieten fast den direkten Vergleich – ich möchte den Aislöser jedenfalls nicht mehr missen. Auch im Vergleich zum Vorgängermodell – das größere Display ist nicht nur für nicht mehr ganz so junge Augen echt ein riesen Pluspunkt.

Kurz die Facts zu dem Intervalometer:

  • großes, auch bei Kälte und Sonnenschein gut ablesbares Display
  • Anzeige konfigurierbar, mehr Infos auf einen Blick geht nicht
  • Standard 3,5mm Anschluss bzw. gleich zwei davon – Adapterkabel sind für nahezu alle Kameras erhältlich
  • alles was andere Intervalometer auch können, dazu
  • nahezu perfektes Bedienkonzept, auch mit klammen Fingern im dunkeln problemlos bedienbar
  • Intervalle mit 0,1s Auflösung und auch unter 1s einstellbar!!
  • Intervallramping (sic!) – vom Sonnenuntergang mit 2s-Intervall smooth zur Nachzeitraffer mit 20-30s Intervall
  • auch im Bulbmodus mit beliebig langen Belichtungszeiten verwendbar
  • kein Blockieren der Kamera(einstellungen) durch AF-Signal (einstellbar) – kürzere Intervalle/Dunkelzeiten nutzbar
  • wiederholende Sequenzen – z.B. für 30 Tage immer von 8-18 Uhr Zeitraffer schießen
  • Akku statt teure und ökologisch fragwürdige Knopfzellen, kann einfach per USB-Kabel geladen werden – natürlich auch im Betrieb.
  • Funktionen über Firmwareupdate erweiterbar und somit zukunftssicher
  • aus fast 10 Jahren Erfahrung und regemäßigem Kauf der der Software kann ich zudem von einm Top-Service berichten, bei irgendwelchen Importprodukten findet man ja oft kaum den Hersteller …

Die aktuell 4,8 Sterne (https://amzn.to/3cBAlJv – Affiliatelink) bei Amazon zeigen nun auch, dass der Gerät kann was es verspricht und was man braucht. Die einzelnen schlechten Bewertungen sind aktuell sämtlich ohne Rezenzion, sprich ohne jede Begründung.

Wer also seine Fototasche um was echt sinnvolles aufrüsten möchte, meine volle Empfehlung für den LRTimelapse Pro Timer 3! 🙂

Die LRTimelapse-Software gibt es aktuell übrigens mit einem größeren Update als Version 6: http://lrtimelapse.com/?ap_id=timelapse (Affiliatelink)

Kommentare sind willkommen, gerne liken, sharen etc. – ihr wisst ja 😉
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IG: https://www.instagram.com/fehrpics/

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Endlich doch keine Zeit für nix

Ich sag euch: Wie bei den Rentnern – kaum arbeiten sie nicht mehr, haben sie noch weniger Zeit als vorher. Also eigentlich hätte ich dank Auszeit ja momentan Zeit aber ein Blick auf die wieder beschämend lange Durststrecke seit dem letzten Eintrag hier … 🙁

Ich lass mal ganz viel weg und springe nach La Palma – ihr wisst schon, die Insel mit dem Vulkan und so. Also eigentlich sind die ganzen Kanaren ja „Vulkan“ bzw. durch Vulkanausbrüche sozusagen Lavaschicht für Lavaschicht erst aus dem Atlantik vor der Westküste Afrikas herausgewachsen. Dass der Prozess noch nicht abgeschlossen ist erleben die Palmeros leider gerade live. Da müsste man jetzt noch ganz viel erzählen aber ich beschränke mich mal auf Bilder und erste Videoteaser …

In der Slideshow noch platzsparend ein paar statische Eindrücke verpackt bevor das ganze in bewegt kommt – so ein Vulkan hat was für Zeitraffer und für große Brennweiten wenn man nicht nah an die Lava kommt – knapp 4 m hab ich aufgeboten 😉

Vom Vulkankrater bis zum Meer …
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Zeitraffer zum Boliden über Teneriffa

Leider nicht in Zeitlupe, sondern als Zeitraffer „die Nacht des Einschlags“ 😉

Hat ein wenig gedauert aber es waren ja auch ein paar tausend Bilder und gefühlt so viele Kommentare auf den diversen Kanälen zu beantworten – gab doch eine recht große Resonanz 🙂 Am besten schaut ihr das Video natürlich im Vollbildmodus an und schaut bei den Einstellungen, ob ihr es in der vollen Auflösung (bis zu 4k) bekommt 🙂

Natürlich wurden die Sequenzen mit LRTimelapse (Affiliate Link) bearbeitet, das auch mit den zig tausend RAW-Bildern gewohnt problemlos zurecht kam und zuvor kam schon aus gleichem Haus der neue Intervallauslöser von Gunther Wegner zum Einsatz – der LRTimelapse Pro Timer 3 (Affiliate Link) – nach ausgiebigem Einsatz auf La Palma gibt’s da in Kürze ein Review 🙂

  • Wetteronline hat das Bild einfach mal auf für ihre Startseite geklaut und zwei Tage später per IG angefragt, ob sie alle meine Bilder für ihre sozialen Medienkanäle nutzen dürften - sie würden auch meinen Namen dazu schreiben.
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Feuerkugel über Teneriffa – once in a lifetime shot auf La Palma :-)

Bei aller Planung mit Apps, jahrelanger Erfahrung, Locationscouting etc. pp. – Glück muss man haben und manchmal eine ganze Menge auf einmal. Z.B. wenn man mit einer 85 mm Linse von La Palma auf´s 130 Kilometer entferne Teneriffa hält, um den Aufgang der Milchstraße über dem Teide in einer Zeitraffer festzuhalten und dann das rauskommt:

Sternschnuppe wäre untertrieben, Feuerkugel oder Bolide nennt man solche hellen Meteore die durch die Reibung in der Erdatmosphäre so heiß werden, dass sie Leuchten und regelrecht verdampfen. Die Farbe hängt dabei vom Material ab, aus dem sie bestehen – hier vermutlich ein gewohnlicher Eisen-Nickel-Meteor. Schaut man sich die Bewegungsrichtung an, kommt er aus Richtung Spica bzw. dem Sternbild Jungfrau und da zusätzlich sowohl Jahres- und Tageszeit passen, wird er Teil des Meteorstroms der Virginiden gewesen sein (von lat. Virgo – Jungfrau). Ein sehr schwacher Meteorstrom mit einer ZHR von lediglich 5 – d.h. pro Stunde treten lediglich fünf Meteore auf, die scheinbar eben aus dem Sternbild Jungfrau kommen – der sogenannte Radiant. Von da aus in alle Richtungen und wenn man sich überlegt, dass ich mit meiner Linse keine 0,5% des sichtbaren Himmels abgedeckt habe, ein absoluter Glücksgriff 🙂

Entstanden ist das Bild ganz in der Nähe des Monumento Infinito von César Manrique, einem Künster aus Lanzarote, der seine Heimatinsel in mehrfacher Hinsicht geprägt hat. Auf La Palma ist es sein einziges Werk und es fristet ein peinliches Schattendasein auf rund 2.200 Meter oberhalb der LP-4. Ein mickriges Schild weist den „Weg“ zu dem Mirador Astronomico – völlig zugewachsen und marode, kaum ein Stein ist noch dort wo er hingehört. Aufgestellt wurde es 1985 anlässlich der Eröffnung des Roqe de los Muchachos Observatoriums ein paar Kilometer weiter – eins der größten weltweit.

Wegen der coronabedinten nächtlichen Ausgangssperre (bei einer Inzidenz von um die 30 – so viel zum Gejammer in Deutschland) habe ich die Sony A7r3 mit dem Samyang 1,2 / 85 gut versteckt positionert und die Nacht über laufen lassen. Alle 7s ein Bild mit 6s Belichtungszeit bei Blende 1,8 und ISO 4000. Klick, Klick, Klick – 3700 mal 😉

Beim Betrachten der Luminanzkurve war ich dann über einen Peak verwundert – mitten im nirdendwo, kein Autoscheinwerfer konnte da hinstrahlen. Kurzer Schreck – ist da doch jemand mit Stirnlampe hingekommen? Aber egal – die Kamera war ja noch da, also hingescrollt und erstmal eine Minute sprachlos draufgeschaut 😉 Der Screenshot zeigt das unbearbeitete RAW-File, das endgültige Bild ist nur in Lightroom üblich bearbeitet und in Photoshop eine Rauschreduzierung vorgenommen worden. Kein Composite, nix gephotoshopt – einfach eine einzelne 6s-Aufnahme 🙂

Gleich 2x den gleichen Boliden erwischen ist auch nicht das Üblcihe schätze ich aber auf einer zweiten Zeitraffer vom Roque de los Muchasos aus sieht man die Silhouette der Randgebirge der Caldera de Taburiente im Vordergrund, rechts die berühmte Cascada de Nubes über der Cumbre. Ein regelrechter Wolkenwasserfall, wenn die Wolken von der Ostseite über den Bergkamm geweht werden und sich dort auflösen – ein grandiosen Schauspiel! Tja und im Hintergrund der Teide, Spaniens höchster Berg (3.715 m) mit dem bei 14 mm als harmlose Sternschuppe erscheinenden Meteor. Schaut man genauer hin sieht man aber dass die Spur des Meteor in der Aufnahme bis runter zur Sichtlinie zum Teide reicht – möglicherweise ist also tatsächlich ein nicht verdampfter Rest als Meteorit auf der Erde eingeschlagen oder – wahrscheinlicher – ins Meer hinter Teneriffa.

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