Da die Zeitraffer-Fotografie wie alle Spezialgebiete eine Menge für Einsteiger zunächst verwirrende Fachbegriffe mit sich bringt, entsteht hier ein Glossar dazu. Zum schnellen nachschauen und mit Links zu detaillierteren Erläuterungen – Vorschläge zur Aufnahme weiterer Begriffe sind willkommen!
0-9
- 1080p, 2k, 4k, 8k, 720p & Co.
Videoformate bzw. nur deren Abmessungen. Das „k“ steht für tausend wie bei Kilogramm – das „p“ hinter der Zahl sagt dagegen etwas über die Art aus wie das Bild zusammengesetzt ist, in dem Fall „progessive“, sprich: einfach alle Pixel eines Frames auf einmal. Aus analogen TV-Zeiten stammt noch das „i“ für interlaced bzw. auf deutsch „Zeilensprungverfahren“ – ein Frame enthält alle geraden Bildzeilen, der nächste die ungeraden.
Bie 720/1080 beziehen sich die Zahlen auf die Anzahl der Pixel der kurzen Seite – bei 720p spricht man auch von HD (1280 x 720) und bei 1080p von Full-HD (1920 x 1080). Damit es nicht zu einfach ist, bezieht sich 4/8k aber auf die lange, horizontale Abmessung und je nach Definition (UHD vs. DCI) sind das dann auch noch andere Pixelabmesungen/Seitenverhältnisse – 3840 x 2160 (UHD, 16:9) oder 4096 x 2160 (DCI, 256:135)
Zu guter letzte oft noch eine Zahl dahinter wie z.B. 1080p 60 z.B. – die 60 steht für die Framerate, also wie viele Frames pro Sekunde ind em Videostream enthalten sind - 16:9, 4:3 & Co.
Das Seitenverhältnis. Klassischen Fotoformat ist 4:3, Videos haben dagegen meist 16:9 und im Kino ist’s noch breiter. Für uns heißt das, dass für das Zeitraffervideo in 16:9 in der Höhe ein Teil wegfällt was bei der Aufnahme berücksichtigt werden muss. - 180°-Shutter
Ein Begriff aus der (analogen) Filmtechnik, wobei sich an der Wirkung auch in der digitalen Zeit nichts geändert hat. Alte Filmkameras haben einfach eine gewisse Zeit benötigt, um den Film zu transportieren und es blieb nur eine gewisse Zeit für die Belichtung übrig – es war bei den damals üblichen 24 Bildern pro Sekunde 1/48 Sekunde.
Für uns bedeutet die sinnvolle Regel aber immer noch, dass die Belichtungszeit durchaus die Hälfte der Intervallzeit betragen kann/sollte wenn es die Szene hergibt – denn: Keine Regel ohne Ausnahme 😉 »Bewegungsunschärfe
A
- A-Modus
Die Kamera steuert die korrekte Belichtung über die Verschlusszeit. Blende (und ISO-Wert, „Empfindlichkeit“) sind vorgegeben. Für Zeitraffer weniger empfehlenswert, da die ständigen Belichtungsänderungen durch geringe/kurzfristige Helligkeitsänderungen zu unschönen Flackern im Video führt.
M ist hier der Buchstabe der Wahl 🙂 - Akkus
Immer zu klein und zu früh leer 😉 »Stromversorgung
B
- Bewegungsunschärfte
englisch „motion blur“ – möchte man bei normalen Bildern oft verhindern und wählt kurze Verschlusszeiten. Bei der Zeitraffer-Photographie wird aber genau die Bewegungsunschärfe durch lange Verschlusszeiten angestrebt um später ein schön flüssig ablaufendes Video zu erhalten - Blende
mehrere Lamellen im Objektiv, die früher per Blendenring rein mechanisch zusammengeschoben wurden und durch die kleinere Öffnung weniger Licht durchlassen. Inzwischen fast ausschließlich elektronisch gesteuert. Die Anzahl der Lamellen bestimmt die Form und hat Einfluss auf das Bokeh – wie die unscharfen Bildbereiche aussehen. Der Blendenwert f ist kleiner je weiter offen die Blende ist. Er berechnet sich aus der Brennweite geteilt durch die Öffnung, kann also auch kleiner als 1 sein (was es tatsächlcih auch gibt). Damit erklärt sich auch, weshalb Teleobjektive kaum so lichtstark sein können wie Normal- oder Weitwinkellinsen – sie müsten einen riesigen Durchmesser haben. - Blendenflickern
Die mechanische Blende des Objektivs schließt nicht immer auf den exakt gleichen Wert und zumindest bei Spiegelreflexkameras muss sie für ein helles Sucherbild nach jedem Bild wieder voll geöffnet werden. Diese minimalen Abweichungen machen bei Einzelbildern nichts aus – bei Zeitraffer fällt das aber aufgrund der aufeinanderfolgenden Anzeige als Flickern auf.
– Am besten ein rein mechnisches Objektiv mit manuellem Blendenring verwenden – dann kann das nicht auftreten.
– Nächste Möglichkeit: Mit Offenblende arbeiten.
– „Lens Twist“ – zumindest bei Canon Spiegelreflex geht das: Bei gedrückter Abblendtaste das Objektiv wenige Grad lösen. Schwups haben wir ein manuelles Objektiv mit dauerhaft auf den gewünschten Wert eingestellter Blende. Nachteil: Keine Übermittlung von Objektivdaten.
– Bei spiegellosen Kameras kann die Blende (bis zu einem bestimmten Wert) geschlossen bleiben – die Helligkeit auf dem Display wird einfach elektronisch angepasst.
– Deflickern in der Bearbeitung über LRTimelapse - Blendenreihe
1 – 1,4 – 2 – 2,8 – 4 – 5,6 – 8 – 11 – 16 – 22 für ganze Blendenstufen die jeweils eine Verdopplung bzw. Halbierung der Lichtmenge mit sich bringt und entsprechend mit halber oder doppelter Belichtungszeit ausgeglichen werden kann. Das heißt auch, eine Linse mit f 1,4 sammelt 4x so schnell die gleiche Lichtmenge wie eine mit f 2,8 oder die ISO-Einstellung kann z.B. bei 800 statt 3200 liegen. - Bulb – B-Modus
Es wird so lange belichtet wie der Auslöser gedrückt bleibt. Ermöglicht Belichtungszeiten länger als die sonst üblichen 30 s mit einem externem Auslöser. Bei einigen Kameras ist die Belichtungszeit auch intern einstellbar - Bulbramping
Ist/War eine Holy-Grail-Methode bei der eine externe Belichtungssteuerung im B-Modus die Belichtungszeit exakt zu steuern versuchte. Das klappte nur bei vielen Modellen nicht so recht, da der B-Modus für Belichtungszeiten von mehreren Sekunden ausgelegt ist und eine Steuerung im 1/100 s Bereich sehr ungenau sein kann.
C
- CHDK
Softwareergänzung für etliche Kompaktkameras von Canon wie Powershot, Ixus und auch EOS M3 und M10. Ähnlich wie MagicLantern für die DSLR-Serie zaubert CHDK etliche Funktionen hervor die auch bzw. speziell für die Zeitraffer-Photographie nutzbar sind. →http://chdk.wikia.com/wiki/CHDK - Codec
Kunstwort aus Codieren und Decodieren – also die „Vorschrift“ wie aus bewegten Bildern eine Datei gemacht wird und wie aus der Datei wieder Bilder auf den Monitor gezaubert werden. Nötige Rechenleistung und Dateigröße stehen sich dabei bei gleicher Qualität idR. entgegen. Weit verbreitet H.264 mit dem fast alle Endgeräte umgehen können, neuer/leistungsfähiger H.265. Für die Weiterverarbeitung sind sog. Intermediate Formate wie Apple ProRes oder DNxHR weit besser geeignet weil hier nicht ein Referenzbild und die Änderungen über meherer Frames berechnet werden muss um das jeweiliger Einzelbild darstellen zu können. Teilweise sind in CPUs spezielle Chips verbaut die sehr gut mit H.264 umgehen können, andere profitieren von GPU-Unterstützung, innerhalb der Codecs gibt es verschiedene Level, unterschiedliche Farbtiefen und dann landet das alles in einem an der Endung erkennbaren Dateicontainer – es ist einigermaßen kompliziert.
D
- DCI
Digital Cinema Initiatives – führende Norm für digitales Kino
2048 × 1080 2K bei 24 oder 48 Hz und 4096 × 2160 4K bei 24 Hz. Komprwession mit Motion JPEG 2000 bei 250 Mbit/s Datenrate. Ton 24 bit PCM mit 48 oder 96 kHz
E
- ??
…
F
- Fernauslöser
siehe https://timelapsevideo.eu/kamerasteuerung/intervallausloser-intervalometer/ - Filter
siehe https://timelapsevideo.eu/zubehoer-tools/filter/ - Flicker-Free
Software zum Entfernen von Flickern in Videos. Als Plug-in für verschiedene Programme erhältlich. - fps
Fields per second, also Bilder pro Sekunde – die Aufnahme- oder Wiedergabefrequenz bei Filmen/Videos. Stimmt sie überein, erfolgt die Wiedergabe in Echtzeit. Ist die Aufnahmefrequenz höher als die Wiedergabefrequenz, spricht man von »Zeitlupe und umgekehrt von »Zeitraffer.
Wird auch analog bei Fotokameras verwendet – meist um die maximale Geschwindigkeit bei Serienaufnahmen zu dokumentieren.
G
- ???
…
H
- Holy Grail
Nein, nicht die US-amerikanische Heavy-Metal-Band sondern umgangssprachlich für „etwas, wonach man ehrgeizig sucht; ein Ziel, nach dem mühevoll gestrebt wird“ wie wiktionary.org weiß. In Sachen Zeitraffer der saubere Übergang vom sonnigen Tag zur dunklen Nacht mitsamt Milchstraße – also einen riesigen Helligkeitsbereich gleichermaßen abzudecken ohne dass man die Anpassungen der Belichtung im fertigen Zeitraffer bemerkt. Einfacher geworden und manche Kameras bekommen das mit Bordmitteln im A-/P-Modus schon einigermaßen hin aber immer noch eine Herausforderung. - HotPixel
Hier liefern einzelne Sensorpixel ein höheres Signal, als es dem Lichteinfall entsprechen dürfte bzw. immer ein Maximales. Dann hat man einzelne, winzige und über wenige Bilder stationäre blaue, rote oder grüne Punkte im Bild. Von denen haben alle Sensoren welche, die aber herstellerseitig markiert und bei der Bilderstellung nicht berücksichtigt werden. Da können im Laufe der Zeit welche hinzukommen, die man in der Bildbearbeitung wegbekommt bzw. die Kamera versucht das bei der JPG-Entwicklung direkt selbst. Kann man bei manchen Modellen auch nachträglich der Liste defekter Pixel hinzufügen (Menüeintrag Pixelmapping o.ä.).
Die treten vermehrt auf wenn es wärmer es ist, wenn die ISO hoch ist und die Belichtungszeit lang ist. Bei letzterem gibt es Abhilfe durch die »Langzeit-Rauschreduktion.
I
- Intervall
In Sachen Zeitraffer die Zeit vom Auslösen eines Bildes bis zur nächsten Auslösung, also Intervallzeit = Belichtungszeit + Schwarz-/Pausenzeit
Die Intervallzeit muss kameraspezifisch immer etwas länger sein als die Belichtungszeit, so dass der Sensor wieder „bereit“ ist und der Speichervorgang abgeschlossen ist. - ISO
Früher die Lichtempfindlichkeit des Films aufgrund seiner chemischen Eigenschaften. Heutzutage gibt es die Empfindlichkeit des Sensors mitsamt Verstärker hintendran an. Je nachdem, ob wirklich die Empfindlichkeit des Sensors erhöht werden kann oder einfach nur das ausgelesene Signal (mit dem Rauschen!) verstärkt wird, verschlechtert sich die Bildqualität weniger oder mehr. Was bei „älteren“ Kameras gar nicht gut geht, ist die Erhöhung der Helligkeit in der Bildbearbeitung – hier kommt es schnell zu erheblichen Qualitätsverlust.
Moderne Sensoren sind überwiegend ISO-invariant was aber nicht heißt, dass die ISO-Einstellung keine Bedeutung mehr hätte – hier kursieren alle möglichen wilden Theorien. Denn eins ist sicher – die Informationen in überbelichteten Bildteilen aufgrund zu hoher ISO-Einstellung sind unwiderbringlich verloren weil das Dateiformat hier einfach keine Speichermöglichkeit hat. Ihr könnt in einem Messbecher mit 1 Liter wunderbar alles zwischen 0 und 1 Liter messen aber alles darüber ist 1 Liter – egal ob nun 0,1 oder 0,5 l übergeflossen sind. Was aber ausgezeichnet funktioniert ist das nachträgliche Anheben der Belichtung, das Aufhellen der Tiefen. Zumindest wenn man in RAW mit höherer Bittiefe fotografiert und nicht mit den „fertig entwickelten“ JPGs. Also nix mehr mit Histogramm möglichst weit nach rechts, sondern lieber mit niedrigen ISO-Werten unterbelichten bei max. möglicher Belichtungszeit (weil dadurch echte Infos auf den Sensor gelangen!) und in der Bearbeitung hochziehen ohne dass Lichter ausbrennen.
So – neuere/bessere Kameras haben dann auch noch zwei Basis-ISO-Werte was das alles nicht einfacher macht – googelt einfach nach ISO Einstellung und eurem Kameramodell und macht selbst ein paar Probeaufnahmen. - ISO Auto Min-VS
So zumindest die Bezeichnung bei Sony für eine prima Funktion für Holy Grail Aufnahmen mit gravierender Helligkeitsänderung. Zumindest wenn man ein Modell hat, das im A-Modus die Belichtungszeit sauber hochfährt. Hier kann man noch dazu den ISO-Wert auf automatisch stellen und die Auto Min-VS Funktion gewährleistet, dass bei abnehmender Helligkeit zuerst die Verschlusszeit bis zum eingestellten Wert gerampt wird und erst anschließend der ISO-Wert bis zum eingestellten Wert.
K
- Ken Burns
Ein US-Dokumentarfilmer dem man zuschreibt statische Bilder mit Hilfe von Schwenks und Zoomen „lebendiger“ gestaltet zu haben. Noch heute wird das Stilmittel oft so bezeichnet und lässt sich natürlcih auch in Videos anwenden – wenn das Ausgabematerial geringere Abmessungen hat als das Rohmaterial. Also auch von daher: „Immer“ in maximaler Auflösung aufnehmen wenn’s keine sehr guten Gründe dagegen gibt.
L
- Langzeit-Rauschreduktion
Eine Funktion bei der die Kamera intern ein sogenanntes „Dark“ aufnimmt, also ein Bild mit Verschluss vorm Sensor, das nur (einen Teil der) Störungen enthält. Das verrechnet die Kamera dann mit dem eigentlichen Bild und so werden Rauschen und vor allem „Hot Pixel“ reduziert. Die Aufnahme dauert durch die Darkaufnahme und die Verrechnung allerdings etwas mehr als doppelt so lange wie ohne! - Lightroom
Eins der führenden Softwareprodukte für Bildbearbeitung und -organisation von Adobe. Arbeitet perfekt mit »LRTimelapse zusammen - LRTimelapse
Ist klar, oder? Beste Software zur Verarbeitung von Zeitrafferaufnahmen halt 😉
M
- M-Modus
Das Ding für Zeitraffer – also oft/meistens 😉 Belichtungszeit und Blende werden manuell eingestellt und bleiben auf dem Wert, so dass durch die wankelmütige automatische Belichtungssteuerung kein Flickern entstehen kann. - Motion Blur
= »Bewegungsunschärfe - Motion Gear / Control
Grob alle Arten von Kamerabewegung/-steuerung – siehe https://timelapsevideo.eu/motion-gear/
N
- ND-Filter
Neutral Density oder auf Deutsch einfach Graufiter. Filtert im Idealfall gleichmäßig ohne Farbverschiebung das Licht, so dass lange Belichtungszeiten möglich werden. Sei es für „smoothe“ Videoaufnahmen oder eben Zeitraffer mit schöner »Bewegungsunschärfe (motion blur). Siehe https://timelapsevideo.eu/zubehoer-tools/filter/
O
- Offenblende
Das Objektiv wird auf den kleinsten f-Wert eingestellt, die Blende ist also maximal geöffnet und wird bei Auslösung nicht bewegt – es kann kein Blendenflickern entstehen.
P
- P-Modus
In dem Modus stellt die Kamera Blende und Belichtungszeit automatisch ein und wir haben gar keinen Einfluss – am allerwenigsten geeignet für Zeitraffer. - Premiere
Neben einem Bezahlsender vor allem eine Software zur Videobearbeitung von Adobe 😉 Bessere (?) Alternative: DaVinci Resolve.
Q
- qDslrDashboard
Was LRTimelapse in der Bearbeitung ist, ist qDslr-Dashbord für die Belichtungssteuerung bei der Zeitrafferaufnahme bei wechslenden Lichtverhältnissen – insbesondere Holy Grail mit kompletten Tag-Nacht-Übergang.
R
- Rauschen
Kommt leider je nach Kamera unweigerlich mit auf’s Bild. Zumindest eine Art des Rauschens wird auch noch durch hohe Temperaturen verstärkt. Rauschreduktion in der Nachbearbeitung kostet Bilddetails und gilt es vom Gesamteindruck abzuwägen. Die High-ISO-Rauschreduktion der Kamera kostet auch Details und sollte aus bleiben – das kontrollieren wir lieber selbst in der Nachbearbeitung. Langzeit-Rauschreduktion nimmt ein „schwarzes“ Bild auf und reduziert so einige Bildfehler – das kostet aber so viel Zeit wie die Belichtung gedauert hat und ist daher für Nacht-Zeitrafferaufnahmen problematisch. Außer generell rauscharme Kamere nutzen und kameraspezifisch idealen ISO-Wert finden lässt sich da nicht viel machen. - RAW
Die (weitgehend) unbearbeiten Bilddaten aus dem Sensor, die zunächst noch „entwickelt“ werden müssen – analog zum Negativfilm aus der Analogkamera. Als Aufnahmeeinstellung sehr zu empfehlen da man damit das Original abspeichert und immer wieder darauf zurückgreifen kann. Bei JPG wendet die Kameraelektronik bereits Weißabgleich, Schärfe/Farbe u.ä. sowie Objektivkorrekturen an und diese sind nicht mehr ohne weiteren Informationsverlust änderbar. Meist ist die Farbtiefe auch noch 2 Bit höher, es stecken in einem RAW also mehr Information als im fertig entwickelnten JPG. Insbesondere bei Motiven mit hohem Dynamikumfang ein unschätzbarer Vorteil. Wer einmal den Tiefenregler bei einem RAW mit vermeintlich scharzen Bereichen hochgezogen hat und plötzlich glasklare Details und Helligkeitsunterschiede hervorzaubert, möchte das Plus an Bearbeitungsmöglichkeiten nicht mehr missen.
S
- S-Modus
Eine Automatikfunktion bei der die Verschlusszeit vorgegeben ist und die Kamera die Blende entsprechend für die korrekte Belichtung regelt. Da sich hierbei die Tiefenschäfte ändert ist das für Zeitraffer nur in Spezialfällen zu erwägen. Zudem ist (ohne ISO-Automatik) der Einstellbereich auch recht klein. - Schwarzzeit
Die Zeit zwischen der Aufnahme zweier Bilder – bei einer Intervallzeit von 10 s und einer Belichtungszeit von 8 s beträgt die Schwarzzeit 2 s. Je nach Kamera ist die notwendig, um das letzte Bild abzuspeichern sofern das nicht im Hintergrund geschieht. Mindestens ist es die (sehr kurze) Zeit zum Auslesen des Sensors. Unbedingt ausprobieren, was hier sicher möglich ist um zu verhindern, dass beim Auslösesignal noch kein Bild aufgenommen werden kann und das dann erst beim nächsten Triggersignal geschieht. - Seitenverhältnis
Klassischen Fotoformat hat hier 4:3, Videos haben dagegen meist 16:9 und im Kino ist’s noch breiter. Für uns heißt das, dass für das Zeitraffervideo in 16:9 in der Höhe ein Teil wegfällt was bei der Aufnahme berücksichtigt werden muss. - SMS – Shoot-Move-Shoot
State of the Art bei allem motion gear – die Bewegung der Kamera erfolgt nur während der Schwarzzeit. Also Bild „schießen“ – bewegen, alles beruhigen lassen und dann erst erneute Auslösung. Dadurch gibt es keine bewegungsbedingten Wackler bei der Aufnahme. - Slider
Ein „Schlitten“ eben, auf dem die Kamera sich linear bewegt. Oft Synonym mit Dolly benutzt – may be ist der Unterschied tatsächlich das gleiten versus rollen – das Resultat ist identisch. Die relativ schnelle Bewegung unserer „gerafferten“ Objekte wie Wolken oder Sterne wird durch die reletiv langsame Kamerabewegung noch hervorgehoben, die Gesamtaufnahme wird deutlich ansprechender als eine statische Aufnahme. - Stacking
Eine Technik bei der mehrere Einzelaufnahmen zu einem Gesamtbild mit höherer Qualität verrechnet werden. Beim Fokusstacking wird durch verschieden fokussierte Aufnahmen die Tiefenschärfe vergrößert. Fast üblich in der Makrofotografie aber auch in der Landschafts-/Astrofotogafie wenn ein Vordergrundelement und der Himmel scharf abgebildet werden soll.
Meist versteht man aber die Anwendung in der Astrofotografie wo mehrere identische Aufnahmen vom Zielobjekt gemacht werden („Lights“). Dazu kommen noch „Darks“ (im Dunkeln mit Objektivdeckel bei identischer Werten für Temperatur, ISO und Verschlusszeit), Biase (ebenfalls im Dunkeln mit minimaler Verschlusszeit) und „Flats“ (Aufnahmen einer gleichmäßigen Fläche bei gleicher Blende und gleicher Fokussierung). Die Darks und Bias-Aufnahmen helfen bei der Reduzierung des Rauschens und die Flats lassen Vignettierung, Sensorflecken u.ä. verschwinden. Das erledigt komfortabel kostenlose Programme wie – sehr einfach – Sequator oder – leistungsfähiger – Siril. Durch die Verrechnung entstehen Bilder mit besserem Signal-Rausch-Abstand und höherer Bittiefe, die sich weit stärker bearbeiten lassen. Die feinen Helligkeitsunterschiede, die durch die Atmosphäre noch weiter „zusammengeschoben“ werden, können durch „Stretching“ wieder sichtbar gemacht werden. - Stativ
siehe https://timelapsevideo.eu/zubehoer-tools/stativ-stativkopf/ - Stromversorgung
Wichtiges Thema bei Aufnahmen über mehrere Stunden oder gar Tage. Für viele Modelle gibt es Batteriegriffe, die insbesondere die kleineren Modelle besser in der Hand liegen lassen und oft auch über Platz für zwei Akkus verfügen – die mögliche Aufnahmezeit verdoppelt sich also.
Ansonsten ist ein Akku-Dummy angesagt sofern die Kamera nicht eh über einen Anschluss für eine externe Stromversorgung verfügt. Daran kann man leistungsstarke Akkus oder Powerbanks anschließen – sofern die Spannung passt. Älterer Blogbeitrag dazu und aktuelle Übersicht.
T
- Time-Lapse
Zeitraffer halt aber sonst fiel mir mit T nix ein 😉
U-W
- Weißabgleich
Der spielt bei RAW-Aufnahmen eigentlich keine Rolle, da dies erst in der Entwicklung festgelegt wird. Er beinflusst aber die Belichtungsautomatik und das Histogramm, das auf einem im Hintergrund entwickeltem JPG beruht. Also auch bei RAW so einstellen, dass einigermaßen realistische Farben rauskommen.
X-Z
- Zeitlupe
Sozusagen das Gegenteil von Zeitraffer – wir nehmen pro Sekunde mehr Bilder auf als bei der Wiedergabe abgespielt werden. DSLR/DSLM kaum mehr als 120 fps, also Faktor 4. Die Gopro 11 kann 240 fps bei 2,7 k Auflösung.