Paradebeispiel an Unvernunft und Verschwendung, aber macht Spass:
Sigma hat mit dem Objektiv wie oft ein Lücke entdeckt und geschlossen – für ein EF 300mm bei Lichtstärke 2,8 will Canaon satte 6.899€ sehen zu Buche und man hat eine Festbrennweite. Das Standard-Telezoom mit 70-200 hat bei f2,8 auch bereits eine UVP von 2.519€ – O.K., die UVP beim Sigma 120-300 liegt auch bei 2.999€, der Straßenpreis liegt aber – vielleicht nicht zuletzt aufgrund des neuen Modells – einen guten 1000er darunter und das findet man bei Canon nicht.
Die Bilder zeigen die beiden Haupteinsatzgebiete eines lichtstarken Teles – angesichts der astronomischen Summen bei den Lichtstarken jenseits der 200mm Brennweite wurde es bei mir ein Sigma 120-300 2,8 APO EX OS so der sperrige Name. Straßenpreis immer noch sündhaft viel, aber unter 2.000€ – also muss mehr Sport und Wildlife fotografiert werden, um die Ausgabe halbwegs rechtfertigen zu können 😉
Von der optischen Qualität bin ich nach zwei Sessions absolut zufrieden, die Vignettierung lässt sich mit dem entsprechenden Profil in Lightroom problemlos beseitigen, Verzerrungen sind eher schwach ausgeprägt und mir in keinster Weise störend aufgefallen. Auch der Autofokus arbeitet bei Sportaufnahmen schnell genug, wenn auch nicht so fix wie bei den Canons. Nachteil hier sicher der fehlende Begrenzer für den Schärfebereich, so dass bei zunächst fehlgeschlagenem Fokussieren schonmal der ganze Bereich bis zur Naheinstellgrenze abgefahren wird. Der Stabilisator arbeitet auch ordentlich – das „Rehportrait“ oben ist mit 1,4x Extender, also 420mm Brennweite bei 1/250 aus der Hand geschossen und auch bei noch längeren Verschlusszeiten konnte ich keine Unschärfen durch Verwackeln entdecken.
„Aus der Hand“ ist ein gutes Stichwort – das wird mit der Zeit definitiv anstrengend. Knapp 3kg klingt erst mal gar nicht so schlimm – die aber primär auf einer Hand liegen zu haben (und da liegen sie mit dem Handgriff/Stativgewinde noch dazu nicht sooo gut), wird ganz schnell ermüdend – zumindest ein Monopod ist also angeraten. Eine Filterschublade fehlt und es müssen Filter mit 105mm (!!) her, ich hoffe, mein Bedarf dazu hält sich in Grenzen …
Sensationell zumindest für jemand, der im Telebereich die hohen Lichtstärken nicht gewohnt ist, ist die Möglichkeit Objekte bei Offenblende und der geringen Schärfentiefe freizustellen – von meiner Seite nach den ersten Einsätzen ein Objektiv, dass definitiv eine Empfehlung wert ist!
Die Bilder, vor allem das Reh Bild, sehen toll aus!! Gratulation!! Absolutes Traumobjektiv auch für mich. Leider nicht in realisierbarer Nähe da meine Brieftasche nicht einverstanden ist. Obwohl es, vor allem wenn man es mit dem Canon vergleicht, wirklich nicht teuer ist.
Faszinierend dass es trotz des Gewichts keine Verwacklungen gibt! Ich hab das 180er Makro von Sigma, auch ein ziemliches Gewicht, hab lange üben müssen aber dafür liefert es auch traumhafte Bilder. Da kann sich das Bokeh wirklicj blicken lassen, genau so wie beim 120-300er. Wie ich dich beneide 😉 Viel Spaß noch mit diesem tollen Objektiv!