Natürlich auch mit Hindernissen wie bei der letzten Mofi – diesmal aber schnöde Wolken, die drohten das Ganze scheitern zu lassen. Aber am Ende „Alles gut“ mit einigen erfolgreichen Zeitraffersequenzen 🙂
Dank Anfahrt mit dem Auto statt Nachtwanderung wie auf Teneriffa einfach alles in den Kofferraum inkl. Fahrrad – man weiß ja nie, ob man viellicht doch schnell mit einer Kamera den Spot wechseln will 😉
Nachteil: Die Überlegungen, was man denn jetzt genau wie aufnimmt fängt vor Ort an und Zeit etwas „hinter der Kamera“ aufzunehmen bliebt nicht. Immerhin eins war klar:
von Anfang bis Ende: 1.500 Bilder mit 50 mm
Übersichtsaufnahme mit 50 mm einfach laufen lassen. Im A-Modus von Sonnenuntergang bis Ende partielle Finsternis – mitsamt Schafherde und weiter hinten Fotografenherde. Das schaffen die Sonys (und ich denke inzwischen alle Spiegellosen) ziemlich gut, den eventuellen Rest an Belichtungsunruhe bügelt LRTimelapse weg. Das 24-70 etwas auf 3,5 abgeblendet, ISO fix auf 500 (Stichwort ISO-Invarianz – siehe Blogbeitrag), 6 s Intervall mit internem Timer und Intervallpriorität ein. Das bedeutet, selbst wenn die Belichtungsautomatik meint länger als 6 s belichten zu wollen, beendet die Kamera die Belichtung früher, um die 6 s von Bild zu Bild einzuhalten. Schließlich will ich keinen durch die Erddrehung verzogenen Mond und die Zeitraffer soll nicht zu schnell laufen.

Was dann eventuell zu dunkel ist, wird in der Bearbeitung einfach heller gemacht. Zwischen 19:30 und kurz nach 22 Uhr kamen gut 1.500 Bilder zusammen und die Belichtung (blaue Kurve links) stieg von 1/5000 s auf’s Maximum von 6 s während der Totalität, um dann wieder bis auf 1/4 s zu fallen.
Die rote Kurve zeigt die Belichtungskorrekturen durch das „Deflicker“ von LRTimelapse und am Ende kommt eine Zeitraffer mit recht harmonischem Helligkeitsverlauf ohne Flickern raus. Die Belichtungsautomatik hatte ich auf „Highlights“ gestellt – wohlwissend, dass das bei dem hellen Mond nur bedingt funktionieren würde, da er einen zu kleinen Teil des Bilds einnimmt als dass der Algorithmus das voll berücksichtigen würde (leider).

400 mm auf die Burg
Das gute uralte, manuelle Nikon 400/2,8 mit Sony-Adapter kam dann fix zentral auf die Burg. Weshalb auch immer mit der A7sIII die ja nur 4k Auflösung hat. Hier habe ich mich für 1,5 s Intervall entschieden (Dank LRTimelapse Pro Timer mit 1/10 s Auflösung!) und die Belichtung mit Erscheinen des Monds manuell eingestellt, so dass aktuell keine Tiefen „absaufen“ aber das Histogramm rechts noch deutlich Platz für den etwas heller werdenden Mond hat. Auch wenn er im Bildausschnitt komplett in der Totalität bleibt, habe ich erwartet, dass er höher steigend besser durch die Atmosphäre kommt. Das war dann im M-Modus 1 s bei f 2,8 und ISO 500 – die erste Invarianzstufe der 7sIII von 80 war mir dann doch zu weit weg und die zweite von 1600 würde ich nicht brauchen …
Da konnte ich dann ein nettes „Timeblend“, Composite oder einfach fast Deutsch eine Fotomontage erstellen:

Von Beginn der Zeitraffer jedes 96. Bild in Photoshop als Ebenen geöffnet, mit „Aufhellen“ überblendet und bei den ersten beiden den Mond freigestellt da sonst der helle Himmel von Beginn alles überstrahlt hätte und die anderen Monde nicht zur Geltung gekommen wären. Der Himmel ist mitsamt Mond vom dritten Bild, bei der Burg habe ich ein wenig vom ersten Bild überblendet. Die Zeitspanne in dem Bild ist von 20:35 Uhr bis 20:48 Uhr laut Timestamps aus der Kamera.
Weitere Aufnahmen und die üblichen Pannen
Was nix war, war der Einsatz der Nikon P1100 mit ihrem Monsterzoom, mit der ich einige kurze Videos aufnehmen wollte, wie der Mond an Teilen der Burg entlangzieht. Viel zu dunkel für den schwachen Sensor.
Was auch nix so wirklich war, war die Aufnahme mit 135 mm – da hat die alte noname Speicherkarte nach ein paar hundert Bildern getreikt. Bei dem Geld, was man für Kamera und Objektive ausgibt, an der Stelle zu sparen ist echt dämlich.
Die Angelbird Karte in der A7rIII lief mit 0,8 s Intervall natürlich klaglos durch. Das Geld ist echt gut investiert und bleibt zwar nicht in Deutschland aber bei unseren lieben Nachbarn in Österreich ist’s auch besser aufgehoben als bei einem US-Multi. Mehr denn je ein Argument bei Kaufentscheidungen für mich und obendrein kommt noch der Service – versuch mal bei xrghns in China eine Datenrettung anzufragen …
Wie auch immer – letzte Szene war mit dem grob ausgerichteten Benro Polaris und dem Sony 200-600 mm eine nachgeführte Aufnahme wo die Burg durchs Bild zieht. Später dann die Verfolgung der partiellen Finsternis bis zum leuchtenden Vollmond. Das ging sowohl von den Wolken nicht so dolle aus als auch von der Nachführung, die so grob ausgerichtet den Mond über die lange Zeit nicht sauber in der Mitte halten konnte. Da habe ich auf die Belichtungsautomatik inkl. Auto-ISO vertraut – von ISO 2000 und 4 s (f 6,3) bis 2 s bei ISO 100 war die Spanne.
Aufnahmestandort/Planung
PlanIt! oder ähnliche Apps sind bei sowas unverzichtbar, im allg. Blogbeitrag zu Mondfinsternissen habe ich einges zur Planung inkl. meiner Vorgehensweise mit der App erläutert. Nachfolgend einige Screenshots daraus.


