Burg Drachenfels bei Nacht und Nebel

Panorama mit Busenberg, Wintermilchstraße und Fotografenkollege Matthias 🙂

Was macht man als Astrofotograf bei komplett bewölktem Himmel? Entweder vor der Glotze im warmen Wohnzimmer rumfläzen oder einfach mal um halb zwölf eine Stunde ins Dahner Felsenland fahren und hoffen 😉 Dank Matthias (https://www.facebook.com/MatthiasRosemannFoto/) zum Glück Letzeres und mal wieder eine Kamera in die Hand genommen!

Gegen 3 Uhr rissen die Wolken tatsächlich auf, eine Zeitraffer vom aufkommendem Nebel habe ich leider verpasst und die hohe Luftfeuchtigkeit bei tiefen Temperaturen sorgte für beschlagende Linsen aber nett war’s mal wieder 🙂

Die ersten Bilder der erwähnten Zeitraffersequenz haben zumindest für ein stimmungsvollen Strichspuren-Bild gereicht.
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Golfbilder mal anders

Es gibt ja nichts, was es für Golf nicht gibt, so z.B. auch leuchtende Golfbälle und wenn man dann als Golfanfänger in der Dämmerung seinen Fotorucksack im Auto hat, da kommt einem doch gleich die Idee die zwei Sachen mal zu kombinieren:

golftechnisch sicher noch weit mehr Spielraum nach oben als fotografisch 😉
Sony A7rIII mit Tamron 24-70 @24mm und f4, ISO 2000, 8s – mehrere Bilder übereinandergelegt

Das Bild entstand mit Selbstauslöser, d.h. 10s Zeit um zum Abschlag zu rennen, im Dunkeln einigermaßen den Ball anzusprechen und dann auch noch vernünftig zu treffen – akzeptable Quote zu dem Zeitpunkt denke ich 😉
Eleganter geht das sicher zu zweit, man kann dann passend zum Schlag auslösen oder man wählt die Zeitraffermethode – sprich einfach automatisch ein Bild direkt nach dem anderen machen und die minimalen Lücken später in Photoshop füllen.

MIt zwei Schlägen auf’s Grün, dann kam die Beregnungsanlage 😉

In Sachen Belichtung muss man einfach ein wenig rumspielen um die Helligkeit der Umgebung mit der des Balls abzustimmen. Grundsätzlich lassen kürzere Belichtungszeiten die Bälle bei gleicher Helligkeit des Hintergrunds deutlicher hervortreten und nur bei später Dämmerung passt es, dass man mit einem Bild von mehreren Sekunden den ganzen Schlag draufbekommt. Hat man eh zig Dutzend Bilder gemacht, bietet es sich natürlich an, die alle zu stacken und dann gleich noch Strichspuren der Sterne mit auf’s Bild zu bekommen:

Überall Leuchtspuren: von Golfbällen und – durch die Erdrotation bedingt – den Sternen am Himmel.
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Partielle Mondfinsternis am 16. Juli

Vergangenen Dienstag war es mal wieder so weit und der Erdschatten traf auf den Mond und bescherte uns eine Mondfinsternis. Als Vordergrund hatte ich mir nach viel hin und her die Veste Coburg ausgesucht und war auch am Vortag schonmal dort:

Veste Coburg am Tag vor Vollmond in der Abenddämmerung (A7rIII mit 1000mm Spiegeltele)

Die Veste liegt zwar schön auf einer gut einsichtbaren Anhöhe aber aus 5 Kilometer Entfernung ist der Winkel dann doch so flach, dass der Mond bei noch scheinender Sonne und dem leichten Dunst direkt hinter der Veste kaum sichtbar war. Für die Mondfinsetrnis, die ich in ihrer ganzen Länge abbilden wollte, ging es natürlich viel näher ran. Mit Blick auf die Daten der Mondfinsternis ergaben sich gut 40mm an Brennweite um den Mond vom Aufgang bis zum Ende der Finsternis „drauf“ zu haben.

Smartphone-Aufnahme vom Aufnahmepunkt – die A7r III wurde vom LRTimelapse Pro Timer (Affilate Link) getriggert.

Die Mondfinsternis in „groß“

„Nebenbei“ zur schon erwähnten Zeitraffer habe ich zugegebenermaßen nicht so ganz regelmäßig mit dem 1000er Spiegeltele Nahaufnahmen gemacht. Trotz des Dunstes bzw. dünner hohere Wolken sind die noch erstaunlich gut geworden und zeigen schön die zunehmende Beschattung. Man sieht auch schön, wie die Atmosphäre beim Aufgang den Blauanteil stärker dämpft und der Mond daher zunächst rötlich erscheint:

Verschiedene Stadien der Verfinsterung mit 1000 mm Brennweite in einem Bild zusammengesetzt.
Canon 5d mit 1000 mm „Russentonne“; ISO 800 bei Belichtungszeit zwischen 1/125s und 1/80s.

Die Mondfinsternis in „ganz“

Die Zeitraffersequenz habe ich mit der A7r III und dem Tamron 24-70/2,8 aufgenommen – auf f4 abgeblendet und bei 44 mm Brennweite laut Exif-Daten. Den Platz hatte ich mit der App PlanIt rausgesucht – naja, es war der gefühlt 20. den ich mir angeschaut hatte sagen wir mal ehrlich 😉
Die App zeigt mit der im Screenshot gezeigten Einstellung den Blickwinkel je nach angegebener Brennweite an und natürlich auch Linien für Mondaufgang und Azimut sowie Höhenwinkel für den Mond bei der eingestellten Zeit. Daneben kann sie aus Höhendaten (von Google oder Bing) und der Entfernung von Kamera- und Szenenstandort auch den Höhenwinkel berechnen. So lassen sich solche Aufnahmen nahezu perfekt planen. Über das Höhenprofil kann man auch prüfen, ob überhaupt eine direkte Sichtverbindung besteht – tolle Sache 🙂
Die Tücken liegen aber im Detail und ein im Vordergrund störender Kran oder ein Gebäude machen einen aus der Ferne auserkorenen Beobachtungsplatz zunichte. Wenn man nichts verpassen möchte oder in der Hektik dann eine flasche Einstellung vornimmt, sollte man zumindest frühzeitig vor Ort sein um noch einen alternativen Platz suchen zu können!

Zeitraffer

Die Zeitraffersequenz mit der Veste in der Mitte und der Brennweite so eingestellt, dass der Mondaufgang bis zum Ende der Finsternis im Bild sein sollte habe ich bereits gegen 21:30 Uhr gestartet um ein wenig Puffer in der fertigen Sequenz zu haben und noch ein bisschen Dämmerung in die Sequenz zu bringen. Über die 5° sollte der Mond laut App erst um 22:20 Uhr steigen. Aber Achtung – die Zeitangaben beziehen sich auf den Mittelpunkt des Objekts und der Mond hat ja von der Erde aus betrachtet einen scheinbaren Durchmesser von 0,5° und Helligkeitsänderungen am Himmel werden insbesondere bei leichter Bewölkung schon deutlich früher sichtbar.
Zum triggern habe ich den LRTimelapse Pro Timer 2.5 von Gunther Wegner benutzt – einen ausführlichen Review dazu habe ich kürzlich geschrieben, hier der direkte (Affilate) Link zu Amazon. Alle 15s ein Bild bis 1:30 Uhr – zum Glück hatte ich neben der am Schreibtisch vergessenen Speicherkarte noch eine ausreichend große dabei 🙂 Der LRTimelapse Timer macht die Einstellung der Parameter bei einfacher Bedienung super einfach und erwartungsgemäß gab es keinerlei Probleme. Die Helligkeitsänderungen von der Dämmerung in die Nacht hinein habe ich ganz oldschool manuell über die Sony-App eingestellt weil ich in der speziellen Situation das keinem Algorithmus überlassen wollte.

Quick & Dirty (wie fast immer) die 44mm-Zeitraffer – 8k zum Zoomen ist schon nett 🙂

Fotomontagen aus der Zeitraffersequenz

So eine Zeitraffersequenz lässt sich natürlich auch immer zu einem Bild verarbeiten – hierin der Variante alle Bilder mit der Software StarStax übereinandergelegt. Da hier weder Kameraposition, -einstellung etc. verändert wird und auch nichts in Photoshop groß rumkopiert und manipuliert wird, verwende ich den Begriff Montage eher ungern – ein EIizelbild ist es aber halt dennoch nicht.
Aufgrund der Witterungsbedingungen und der schlechten Belichtung leider nicht ganz optimal – links sieht man deutlich Wolken die vor dem Mond entlangzogen. Der Himmel bleibt bei einem einfachen Summenbild so hell wie das hellste (hier erste) Bild das man verarbeitet.

Die ganze Mondfinsternis in einem Bild. Der Strich oberhalb des Monds auf der rechten Seite stammt von Jupiter, der weitere in der Bildmitte von Saturn, der im weiteren Verlauf von Wolken abgeschwächt wurde.

Eine andere Variante ist viel weniger Bilder reinzunehmen, so dass der Mond getrennt erscheint und man die Abdeckung besser erkennt:

Die ganze Mondfinsternis mit knapp 50 Einzelbildern
Detailansicht des ersten Teils der Finsternis (700d bei rund 60 mm)

Spätestens bei den letzten Bidlern fällt auf, dass die Belichtung des Monds keine gute war – er ist deutich überbelichtet und Strukturen sind nur bei den durch Wolken noch weiter abgedunkelten Bildern zu erahnen. ISO 200, f4 und 1/3 s bzw. ISO 400, f4 und 0,3 s beim letzten Bild sind halt einfach zu viel für den hellen Mond. Ich hab mich zu sehr vom Vordergrund leiten lassen – den bekommt man natürlich besser mit einer separaten Belichtung eingefangen die man dann hinter die richtig belichteten Mondbilder legt …

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Die schicke Verpackung und darunter der mindestens so schicke Timer selbst.

Schon 2017 hatte Gunther Wegner (https://gwegner.de und https://lrtimelapse.com) mit dem „LRTimelapse Pro-Timer free“ die Anleitung für ein Selbstbauprojekt auf Basis eines Arduinocontrollers kostenfrei zur Verfügung gestellt. Es wurde damals fleißig nachgebaut da der Timer bereits einige Funktionslücken für Zeitraffer geschlossen hatte. 2018 folgte der LRTimelapse pro Timer 2.0 in deutlich kleinerem Gehäuse mit verbessertem Bedienkonzept, besserem Display (OLED statt LCD), leistungsstärkerem Prozesser etc. Der Nachteil: Handgelötet von Matthias Uhlig (ehemals Shop „Kids of all Ages“) in Kleinauflage von 100 Stück und die war an einem Tag weg (der Blogbeitrag dazu).

Mit * markierte Links sind Amazon-Affilatelinks zugunsten eines gemeinnützigen Sportvereins. Der Timer wurde mir kostenfrei von Gunther Wegner ohne jegliche Vorgaben/Einschränkungen bezüglich Berichterstattung zur Verfügung gestellt – es handelt sich bei dem Beitrag und Video zu 100% um meine vollständige und unabhängige Meinung zu dem Produkt.

„Endlich“: LRTimelapse Pro Timer 2.5 auf Amazon*

Auch zur Entstehungsgeschichte und den Herausforderungen bei so einem Projekt verlinke ich zum nachlesen auf den Blogeintrag von Gunther Wegner. Bei allen Schwierigkeiten und Verzögerungen die bei sowas fast unvermeidlich auftreten, steht der Timer nun kurz vor der Auslieferung über Amazon. Aber genug der Einleitung, hier mein ungeschminktes und fast ungeschnittenes Video zum ersten Kontakt mit dem Timer. Keine Anleitung auswendig gelernt oder vorher groß rumprobiert – was da also in der Bedienung nicht so souverän rüberkommt nicht dem Timer anlasten 😉 Aber seht selbst:

Die Eckpunkte zum LRTimelapse Pro Timer 2.5

Publiziert am von Uli Fehr | 10 Kommentare

Mal wieder Kanaren, erster Einsatz der Sony A7sa und ein großer Wurf steht an – der LRT pro Timer 2.5

Fast unverschämt lange konnte ich mich auf den Kanaren rumtreiben und natürlich – kein Blogeintrag. Naja – doch, den hier. Alibihalber am Abreisetag und fast den Flieger verpasst 😉

Fanszinierende Lichtstimmungen, grandiose Sonnenauf- und -untergänge, eine fast surreale Landschaft, unheimliche Stille in den kristallklaren Nächten – der Teide Nationalpark auf Teneriffa 🙂

Licht und Schatten gab’s – noch nie so viel Mist produziert wie diesesmal ist der aktuelle Eindruck trotz einiger toller Zeitraffersequenzen, bis die 3 TB an Zeitraffern bearbeitet sind, brauche ich wohl noch ein wenig 😉 Jedenfalls falsche Handsteuerung der Montierung eingepackt, Akkus leer, Speicherkarte voll, Linsen beschlagen (wo’s sonst knapp über 0% Luftfeuchtigkeit hat!), Wolken wo keine sein sollten (vorm Mond), keine Wolken wo welche sein sollten, ein Adapter für die Sony der mit gewaltigen Unschärfen am Rand Sequenzen unbrauchbar gemacht hat bis ich es bemerkt hatte und bei der einzigen Chance auf eine geplante Sequenz auf die Planung der Nacht davor vertraut – hundsmüde beim warten auf das Ende einer Zeitraffer. Arghhh:

Mit knapp 4m Brennweite sollte der „riesige“ Mond direkt hinter der Teidespitze und den Gipfelstürmern untergehen – 4k-Video hier mit 10-facher Geschwindigkeit.

Doch dazu in den nächsten Tagen mehr – ebenso zu ein paar Sequenzen, die ich „Astrolapse“ nenne …

Das Zentrum unsreer Galaxie gehr über den Observatorien auf dem Roque de los Muchachos (La Palma) auf.

Noch kurz zur Astromodifikation der Sony A7s:

Funktioniert. Einigermaßen. Der Weißabgleich ist schon schwierig, gerade wenn man für Zeitraffer was terrestrisches mit drauf nimmt. Nicht selten war in Lightromm der Regler der Farbtemperatur mit 2000 Kelvin am Anschlag und es hat immer noch nicht so ganz gepasst. Ohne Filter 2/3 Blendenstufen empfindlicher als die A7rIII aber so richtig toll kommen die H-alpha Gebiete doch erst mit Filter raus und da ist die erhöhte Empfindlichkeit natürlich wieder (mehr als) weg.
Ich komme trotz Komplettumbau ohne Klarglasersatz mit allen Objektiven bei unendlich in den Fokus – ausgerechnet natürlich mit dem Samyang 85/1,2 nicht, welches perfekt für Astrozeitraffer wäre und ich auch genau dafür beschafft habe. Murphy’s Law mal wieder …

Einzelbild einer Zeitraffersequenz mit der astromodifizierten A7s (10s bei ISO 10000, f2 mit Samyang 85/1,2) – das rote Gebilde rechts NGC 7000, der Nordamerikanebel, der über/neben dem Teide aufgeht. Zwischen Teidespitze und dem Meteor ein Hauch von Kokonnebel

LRT pro Timer 2.5

Gunther Wegner hat nicht nur einen tollen Fotoblog (https://gwegner.de) und mit LRTimelapse (Affilate-Link) die Software schlechthin für die Bearbeitung von Zeitraffersequenzen entwickelt, sondern in der Vergangenheit auch schon einen speziell auf unsere Belange ausgerichteten Intervallauslöser entwickelt. Der fand so guten Zuspruch, dass es letztes Jahre einen verbesserten Nachfolger gab, dessen Kleinauflage an einem Tag weg war. Nun steht die Version 2.5 in den Startlöchern und ich darf ihn testen 🙂
Hier der Blogbeitrag von Gunther mit verschiedenen Updates zur v. 2 und hier zur aktuellen Version 2.5 – mehr dazu in Kürze!

Astromirador auf La Palma – die Skulptur von César Manrique war willkommener Vordergrund für eine Zeitraffer. Dazu braucht es natürlich einen zuverlässigen Timer wie den LRT Pro Timer.
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